Bei der Bevölkerung ist es nicht allzu bekannt, das Heilig Brünnel in Abtenau. Auf meiner Suche nach dieser Heilquelle erhalte ich erst nach mehreren Befragungen im Ortszentrum von einem Mann, der es gut kennt, die richtige Auskunft.
Außerhalb des Ortes, gleich neben der Bundesstraße in Richtung Salzburg, führt eine schmale Brücke über den Fischbach zu einer kleinen Kapelle. Ich freue mich auf das erfrischende Wasser der Quelle und auf eine wohltuende Rast. Erstaunt bemerke ich einen großen Stein mit vielen Spalten und Rissen, der hier von einer gemauerten Kapelle überbaut und zur Hälfte in den kleinen Innenraum mit einbezogen wurde. Sein größerer Teil ist an den Außenwänden der Kapelle gut sichtbar.
Der Stein weist viele glatte, speckige und abgegriffene Stellen auf und wurde wohl unzählige Male von Heilung suchenden Menschen abgetastet und sorgsam berührt.
In einer der Spalten steckt eine Münze, auf einem schmiedeeisernen Tablett, das in den Stein hineingebohrt wurde, stehen brennende Kerzen. Ein eisernes Gitter versperrt eine kleine runde Steinschale, die mit etwas Wasser gefüllt ist.
Vor dem Kapellenbau wurde hier ein Stein verehrt, der mit der Heilquelle in Verbindung stand. Das besagt auch der Name des Platzes das Heilig Brünnel. Die brennenden Kerzen in der Kapelle zeigen, dass die Einheimischen hier auch heute noch gerne herkommen und den Ort achtsam pflegen.
Dass hier einst ein Steinkult unserer Vorfahren lebendig war und die Frauen und Männer aus der Umgebung zum Bründl kamen, um das Leben spendende Wasser zu trinken und den kraftvollen Stein zu berühren ist unübersehbar. Leider floss bei meinem Besuch kein Wasser aus der hölzernen Brunnenröhre, so ist aus der erfrischenden Rast leider nichts geworden.
In der Umgebung von Abtenau im Tennengau soll es mehrere Heilquellen geben, unter anderem eine Bittersalzquelle und eine Mineralquelle.
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